Der Linux-Begründer Linus Torvalds hat Microsofts Open-Source-Politik scharf kritisiert.
Microsoft sendet in Sachen Open Source derzeit sehr widersprüchliche Signale. Zum einen behauptet der Hersteller, Open Source Software verletze 235 Microsoft-Patente. Zum anderen schloss Microsoft mit einer Reihe von Linux-Distributoren Abkommen zum Linux-Patentschutz, darunter mit Novell, mit Linspire und mit Xandros.
Microsoft falle technisch zurück und könne mit Open Source Software auch nicht mehr über den Preis konkurrieren, sagte Torvalds jetzt dem Branchendienst Linuxworld. Um der misslichen Lage zu entfliehen, verbreite Microsoft unter Open-Source-Nutzern "Angst, Unsicherheit und Zweifel". Der Hersteller wolle weiterhin von der Trägheit des Marktes profitieren. "Diese Trägheit wird von Microsoft genährt."
Von der Vereinbarung zwischen Microsoft und Novell zeigte sich Torvalds nicht sehr beeindruckt. Diese habe keine große Bedeutung. Interessant sei vor allem, dass beide Seiten im Gespräch sind. Für alle Beteiligten sei es besser, wenn es dabei weniger Wut und Hass gebe. Wohin das Abkommen führe, sei freilich unklar.
Torvalds nahm zudem zur Zurückhaltung von Unternehmen beim Einsatz freier Software Stellung. Torvalds sagte, seiner Einschätzung nach sei die Akzeptanzrate sehr gut, jedoch würden die Anwender aus der Wirtschaft so etwas wie eine Trägheit entwickeln, wenn es um den Wechsel der Betriebssysteme gehe. Somit hätten eben Windows und Unix als historische Plattformen die Nase vorn. Ein Wechsel auf ein anderes System dauere in der Branche nicht ein oder zwei Jahre - "dieser braucht ein oder zwei Jahrzehnte."
Linux sei bereits seit 16 Jahren auf dem Markt. "Und haben wir noch eine langen Weg vor uns? Sicher!" So gelte es, die technischen Probleme zu lösen und eine Infrastruktur für den Support aufzubauen. Nicht zuletzt müssten auch die Anwender verstehen, dass Linux noch eine lange Strecke vor sich habe.
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